18.04.2018

Wilhelm Overmann GmbH & Co. KG: 50 Millionen Meter in bester Qualität

Das Flechten gehörte – wie das Bleichen, Wirken und Färben – schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts zum Textilstandort Wuppertal. In europaweit anerkannter Qualität produziert das Familienunternehmen Wilhelm Overmann GmbH und Co. KG seit 150 Jahren Kordeln, Seile und Schnüre für Industrie, Handel und das klassische Handwerk. proviel unterstützt als Industriedienstleister dabei mit ganz unterschiedlichen Aufgaben und Tätigkeiten.

„Die 2.000 Maschinenköpfe in der Dieselstraße laufen im Mehrschichtbetrieb“, berichtet Uwe Stroemer, Betriebsleiter bei Overmann. In kürzester Zeit, auf den Punkt, verlässlich und qualitativ hochwertig entstehen hier alle denkbaren Arten von Schnüren und Kordeln – insgesamt befinden sich rund 3.000 Produkte im Sortiment. Hauptabnehmer sind Unternehmen, welche die Overmann-Artikel wiederum in ihren eigenen Produkten einsetzen.

Einmal um den Globus

Vom Produzenten von Maurerschnüren, Schnürsenkeln und Uhrenarmbändern entwickelte sich das Wuppertaler Unternehmen bis heute zu einem echten Spezialisten mit 1.200 Industriekunden und DIN-Standard. Maurerschnüre bilden dabei nach wie vor das Hauptgeschäft, gefolgt von Dekokordeln. Die Dekokordeln werden aus hochwertigen Acetat- und Viskosegarnen oder auch aus weicher Naturbaumwolle hergestellt. „Unifarben oder in modischen Farbkombinationen erfüllen wir gerne die Wüsche unserer Kunden“, erklärt Christine Hungenberg, „und proviel unterstützt uns hierbei auch bei der Konfektionierung“.

Auch die bekannten Schlüsselbänder für den Spind im Hallenbad kommen oft aus Wuppertal. Legt man alle Produkte aneinander, entstehen so im Laufe eines Jahres mehr als 50 Millionen Meter Flechtartikel – damit reichen die Produkte ganz entspannt einmal um den Globus.

Das technische Prinzip ist dabei nahezu identisch wie vor 150 Jahren. Mit dem sogenannten „Barmer System“ produzieren 30 Mitarbeiter an den Maschinen alle denkbaren Arten von Flechtprodukten. „Anderswo laufen die Computer, bei uns läuft die Technik fast unverändert“, lacht Uwe Stroemer und verweist auf die betriebseigenen Schlosser. „Ohne die beiden Kollegen wäre es schwierig für uns – die Maschinen brauchen Know-how und Pflege.“

Neben den Standards versteht man sich bei Overmann auf Speziallösungen. „Es gibt Kunden, da tüfteln wir zwei Jahre an einer Realisierung“, betont Christine Hungenberg, zuständig für Marketing und Vertrieb. Ein solches Produkt wird bei proviel am Standort Farbmühle seit gut drei Jahren weiterverarbeitet. Für einen namhaften Hersteller von Gartengeräten liefert Overmann das Zugseil, welches zur weiteren Bearbeitung in die Werkstatt für Menschen mit psychischem Handicap kommt.

Die Feinarbeit

proviel-Abteilungsleiterin Sylvia Bube-Zöllkau und Betriebsleiter Oliver Kahl verantworten mit ihrem Team nicht nur das millimetergenaue Ablängen des reißfesten Seils. Danach folgt die Herausforderung, denn die Kordelenden werden per Heißschneider auf exakt 45 Grad schräg geschnitten. Das klingt einfacher als es ist und erfordert von den provielern höchste Konzentration. Ein perfekter Auftrag also für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um sich in den Bereichen Feinmotorik, Ausdauer und kritische Kontrolle täglich zu trainieren und zu verbessern; ganz im Sinne der beruflichen Rehabilitation der proviel-Werkstatt.

Zur Qualitätssicherung wird jede fünfte Kordel anschließend per Messschablone überprüft. Nach dem Aufwickeln der Kordeln erfolgt die Verpackung nach einem streng vorgegebenen Prinzip, alles auf die Anforderungen des Kunden zur späteren Weiterverarbeitung ausgerichtet. „Viel Aufwand für eine Kordel – aber wenn man bedenkt, dass unser Kunde auf sein Produkt viele Jahre Garantie gibt, sind wir stolz, dass wir – auch mit der Leistung von proviel – unseren Teil dazu beitragen können“, so Uwe Stroemer.

„Mehr als 230 Lieferscheine“, erinnert sich Oliver Kahl, habe proviel seit Beginn der Zusammenarbeit an Overmann verschickt. Zwischen 500 und 5.000 Stück beträgt die jeweilige Anzahl an Zugseilen pro Auftrag. „Und wir freuen uns auf die Intensivierung der Zusammenarbeit!“  

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