26.06.2024

Anliegen erreichen mit Gewaltfreier Kommunikation

Im Kurs der Beruflichen Bildung werden Gespräche reflektiert und geübt.

In der Mitte liegen bunte Bilder: Bepackte Fahrräder etwa, ein dösendes Schwein, ein blauer Himmel. Die Teilnehmenden des Kurses „Gewaltfreie Kommunikation“ können sich aussuchen, welches gerade zu ihrer Stimmung passt: Sind sie urlaubsreif, abenteuerlustig, müde oder wünschen sie sich mehr Freiheit? Die Fotos helfen dabei, zu entdecken, wie man sich gerade fühlt. Denn Gefühle spielen eine wichtige Rolle bei der Kommunikation, betont Kursleiterin Andrea Völkel. An großen Schaubildern erklärt sie das: Gefühle und Bedürfnisse bestimmen zu großen Teilen, wie wir auf eine Situation oder eine Ansprache reagieren. Und wir antworten ganz anders, wenn wir uns – oft unbewusst – bedroht fühlen, als wenn wir entspannt sind. „Wenn wir unsere Bedürfnisse und unser Stresslevel erkennen, können wir viel besser steuern, wie wir sprechen und was wir sagen“, erklärt Andrea Völkel, zertifizierte Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation.

Gewaltfreie Kommunikation durch Erkennen der Gefühle
Anhand einer Situation aus ihrem Alltag vermuten die Teilnehmenden, welche Bedürfnisse und Gefühle wohl dabei betroffen sein könnten. Die Kommunikationstrainerin legt dazu Karten mit Bedürfnissen oder Gefühlen aus – etwa Wertschätzung, Anerkennung, Wut oder Freude. Gemeinsam überlegen alle, welche davon in die Situation hineinspielen könnten, und entfernen die anderen.

„Die Karten haben gut funktioniert“, findet Stefan Goebelsmann. „Ich merke, dass ich jetzt oft kurz überlege, wie ich jemanden anspreche. Dadurch wird man auch von anderen besser wahrgenommen.“ Sein Kollege Stefan Bennewitz sagt: „Es ist eine Erleichterung, zu wissen, dass man auch über Gefühle sprechen darf.“ In kleinen Übungen setzten sich die Kursteilnehmenden mit Situationen auseinander. Etwa mit dem Gefühl der Freude: Wann habe ich mich worüber gefreut? Was für ein Bedürfnis wurde dabei berührt?

BB-Kurs hilft, bessere Gespräche zu führen
Wichtig finden viele der Kursteilnehmer auch die Erkenntnis, dass Empathie nicht bedeutet, eine Lösung für die Probleme des Gegenübers anzubieten. „Viele Menschen nehmen sowieso keine Lösung an – aber ich kann ihnen Halt geben, für sie da sein“, sagt Stefan Goebelsmann. „Oft tut es ja gerade gut, seinen Ärger abzuladen, ohne dass man einen bewertenden Kommentar bekommt“, ist die Erfahrung von Jan Stanjek.

Andrea Völkel weist auch darauf hin, wie hilfreich die gegenseitige Unterstützung in der Gruppe sei. „Mir ist es ein Anliegen, dass alle Personen ganz und gar da sein dürfen.“ Denn alleine das Gesehen-Werden sorgt dafür, dass das Stresslevel der Menschen sinkt. Und entspannt können sie freundlich und empathisch kommunizieren. „Wenn ich mich beruhige, kann ich auch eine beruhigende Wirkung auf andere haben“, hat Frank Schulz bemerkt. Einig sind sich alle, dass sie nach dem Kurs in vielen Situationen besser reagieren können und eine bessere Beziehung zu ihren Mitmenschen aufbauen. Auf vielfältigen Wunsch ist nun eine monatliche Übungsgruppe in Planung, in der das Erlernte vertieft werden kann.

Cookies / Datenschutz
X
Wir respektieren Ihre Privatsphäre
Diese Webseite verwendet Cookies. Weitere Informationen zu den eingesetzten Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mit einem Klick auf die Schaltfläche „Alle Akzeptieren“ stimmen Sie dem Einsatz all dieser Cookies zu. Über die Schaltfläche „Ausgewählte akzeptieren“ willigen Sie nur in den Einsatz der Cookies zu den von Ihnen ausgewählten Zwecken ein.
Ihre Auswahl: