Damit die Arbeit Spaß macht
Der „Monat der Inklusion“ in der Beruflichen Reha stellt Möglichkeiten für Praktika, aber auch langfristige Beschäftigung vor.
Was für Arbeitsmöglichkeiten bietet mir proviel? Und wie passen meine persönlichen Stärken und Schwächen zu den Anforderungen verschiedener Arbeitsplätze? Darum geht es im „Monat der Inklusion“ (MDI) im Rahmen der Beruflichen Reha von proviel.
Kursleiterin Britta Düllmann veranschaulicht das Thema mit großen Schaubildern. Denn so viele Dinge spielen mit hinein, ob jemand sich wohl fühlt an einem Arbeitsplatz. Das zeigt sie am Eisberg-Modell: „Manches ist sichtbar – Worte, Körpersprache, Handlungen. Aber vieles andere ist nicht sichtbar: Sorgen, Gefühle, Bedürfnisse, persönliche Probleme, Krankheiten, Fähigkeiten“, erklärt sie. Und sie rät: „Im besten Fall interpretiert man nicht, sondern man fragt nach.“ Dabei sei jedoch wichtig, zu bedenken, dass gesagt noch nicht gehört ist und dass gehört noch nicht verstanden ist. Im Zweifel helfe eine weitere Nachfrage, empfiehlt sie.
Die Gruppe hat schon das Zoo-Restaurant Okavango, das Freibad Eckbusch und den Scharnier-Hersteller AHA besucht, IKEA und das PIKSL Labor stehen noch auf dem Programm. „Das war alles sehr interessant“, findet Dennis Döll. Doch obwohl er den Zoo als Arbeitsstätte sehr attraktiv fand, stellte er beim Besuch fest, dass ihn die vielen Menschen dort nervös machen. Deshalb entschied er sich im Gespräch mit Britta Düllmann für ein Praktikum in der Igelstation.
Es hilft, die Atmosphäre vor Ort kennenzulernen
Oliver Maaßen schätzt es, bei den Besuchen die Atmosphäre in den Betrieben zu erleben. „Ich konnte dort Infos in plastischer Form annehmen. Bei AHA an der Presse zu sitzen wäre jetzt für mich vorstellbar.“ Doch auch im CAP-Markt möchte er gerne einen Tag hospitieren. Dafür sollte er sich an die Reha-Planung wenden, empfiehlt Britta Düllmann.
Heike Voerster entschied nach den Besuchen der Außenarbeitsplätze hingegen für sich: „Ich werde kein Praktikum anstreben, sondern lieber in der Werkstatt bleiben.“ Auch ihr Kollege Markus Luthardt möchte erst einmal interne Abteilungen ausprobieren. Das sei völlig in Ordnung, betont Britta Düllmann: „Wir schaffen Angebote, aber drängen niemanden!“ Wichtig sei, dass die Menschen gern zur Arbeit kommen, und sich immer eingeladen fühlen, andere Bereiche und Tätigkeiten kennenzulernen.
Spezifische Eigenschaften helfen
Sie erklärt auch, welche Voraussetzungen für ein Praktikum erfüllt sein sollten: Neben Grundlagen wie pünktliches Erscheinen in gepflegtem Zustand oder Kooperationsbereitschaft seien jeweils spezifische Eigenschaften hilfreich: „Bei IKEA braucht man beispielsweise eine hohe Frustrationstoleranz, weil man jeden Tag wieder aufs Neue die gleichen Sachen aufräumen muss.“ So haben nach den zwei Wochen alle Teilnehmenden einen Plan, wie sie anschließend weitermachen wollen.