30.08.2017

Die Westdeutsche Zeitung greift heute in der Sonderveröffentlichung „Ein Leben mit Handicap“ unsere Stärke zum Thema „Arbeit für Menschen mit psychischer Erkrankung auf:

Individuelle Rückkehr auf den Arbeitsmarkt: die gemeinnützige proviel GmbH betreibt eine Werkstatt für Menschen mit psychischer Behinderung und arbeitet dabei erprobt mit externen Unternehmen zusammen.

Kirsten Edelhagen hat Ihren Arbeitsplatz  - nach gut 3 Jahren bei proviel in der Milchstraße – nun in der Küche der Alten Feuerwache gefunden. Die 34-Jährige arbeitet auf einem ‚Betriebsintegrierten Außenarbeitsplatz‘ organisiert über die proviel GmbH. „Ich bin froh, den Schritt gegangen zu sein. Ich trage meinen Teil dazu bei, dass hier etwas gelingt“. In Wuppertal ist die proviel GmbH, die 1994 gegründet wurde, der spezialisierter Anbieter für ‚Berufliche Rehabilitation‘ für Menschen mit Psychischer Erkrankung. Darunter fallen Krankheitsbilder wie Schizophrenie, Borderline oder Depression.

proviel betreibt eine anerkannte Werkstatt mit 700 Beschäftigten. Hier gibt es auch die Möglichkeit der ‚Betriebsintegrierten Außenarbeitsplätze‘, um personenzentriert zu überprüfen, wie sicher Mitarbeiter sich fühlen, wieder im ersten Arbeitsmarkt einzusteigen. proviel arbeitet mit rund 40 Kooperationspartnern in Wuppertal zusammen, etwa mit D. La Porte, der Culinaria oder Gebrüder Becker. „Bei uns geht es viel darum Stolz auf die eigene Arbeit zu sein“, sagt Geschäftsführer Christoph Nieder.

Bei proviel arbeiten sogenannte Jobcoaches. Diese prüfen gemeinsam mit den Werkstattmitarbeiter, ob sie sich richtigerweise einen Wechsel auf einen Außenarbeitsplatz zutrauen bzw. wo gerade der richtige Arbeitsplatz in der Werkstatt für den nächsten Entwicklungsschritt ist. „Wir beobachten und wenn jemand in der Werkstatt stabil arbeitet, Selbstbewusstsein getankt hat und gerne etwas Neues ausprobieren möchte, kann man auch gut über einen Außenarbeitsplatz nachdenken. Es findet dabei immer eine gemeinsame, trialogische Abklärung statt: Wir von proviel sind dabei, der potenzielle Arbeitgeber und natürlich auch der mögliche Mitarbeiter“, sagt Nieder. Wichtig sei, dass es weder Zwang noch Risiko gibt und der Arbeitsplatz zu Beginn viel von „Zusätzlichkeit“ hat, um zu großen Druck zu vermeiden. „Jeder der Beteiligten kann außerdem immer sagen, ob es klappt oder nicht, völlig ergebnisoffen“, betont Nieder.

Ziel eines solchen Arbeitsplatzes ist es auch, dass sich durch die begleiteten und angepassten Rahmenbedingungen Übergangsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen in eine Festeinstellung ergeben. „Das ist im Jahr 2016 sechs Mal erfolgreich passiert“, sagt Nieder. Für Kirsten Edelhagen ist es  keine Frage, dass sie weiter in der Alten Feuerwache arbeiten möchte: „Weil ich gebraucht werde und weil es mir hier sehr gut gefällt“, sagt die 34-Jährige. Dagmar Nüsse von der Alten Feuerwache sieht das ähnlich: „Frau Edelhagen ist hier bei uns voll integriert“, sagt sie.

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