Ein Kochbuch für proviel
„Gesund und nachhaltig kochen“ heißt ein Kurs bei Wibke Borggreve-Jaroui.
Was kann ich kochen, das preisgünstig, lecker und einfach zuzubereiten ist? Dieser Frage widmet sich eine bunt gemischte Gruppe einmal im Monat. Gemeinsam wollen die Frauen und Männer ein eigenes „proviel-Kochbuch“ herausbringen. „Das Schöne ist, dass wir dabei viel diskutieren und sich die Leute gegenseitig Tipps geben, wie sie etwas kochen“, erzählt Kursleiterin Wibke Borggreve-Jaroui. Solche Tipps sind auch im Buch zu finden: etwa mit vegetarischen oder veganen Alternativen oder wie man ein Gericht anpassen kann, wenn man eine Zutat vermeiden möchte.
Erst einmal werden Rezepte gesammelt und dann gemeinsam entschieden, welche ins Kochbuch aufgenommen werden sollen. Geplant sind die Oberthemen Suppen, Salate, Soßen und Dips, Reisgerichte, Nudelgerichte, Aufläufe, Fisch, „Wenn Gäste kommen“ und Süßes. Ein Titelbild für das Buch sowie Symbole, etwa für eine Messerspitze und einen Löffel, hat Stephanie Wauer schon gezeichnet. Jetzt wollen mehrere begabte Mitarbeitende aus dem Kurs weitere Bilder für das Kochbuch gestalten.
Selbst kochen spart Geld
„Früher habe ich nur selten gekocht – jetzt fange ich wieder an, Rezepte auszuprobieren“, erzählt Corinna Hocke. Ihre Kollegin Sahra Schmitz ergänzt: „Ich mache lieber vieles selbst, weil mir sonst die Kosten über den Kopf wachsen.“ Selbst kochen sei häufig günstiger, als Fertiggerichte zu kaufen. Zudem gibt es über Foodsharing oder Anlaufstellen wie die Tafel die Möglichkeit, günstig Lebensmittel zu erhalten. Auch dazu soll es Tipps im Kochbuch geben.
So sollen die Rezepte im Buch auch als Ideengeber fungieren. Was kann ich mit Bananen anfangen, die braun geworden sind? Hier schlagen die Kursteilnehmerinnen vor, einen Milchshake oder ein Bananenbrot zu machen. Oder es soll Rezepte geben, die mit verschiedenen Gemüse- und Fleischsorten funktionieren. So kann das verwendet werden, was es gerade im Sonderangebot gibt.
„Bei mir sind es viele alte Familienrezepte, die ich selbst häufig koche“, erzählt Stephanie Wauer. Schnell ist sie mit ihrer Nachbarin in eine Diskussion vertieft, ob Pfannkuchen besser werden, wenn sie nur mit Milch gemacht werden, oder mit je zur Hälfte Milch und Sprudelwasser. Immer wieder hat das Team auch in verschiedenen Kochbüchern nach Anregungen gesucht. Am Ende müssen alle Rezepte per Computer niedergeschrieben und dann gemeinsam ein Layout erstellt werden. „Aber wir dürfen uns von den heutigen Kochbüchern auch nicht unter Druck setzen lassen“, betont Andreas Andreß. Schließlich könne das proviel-Kochbuch nie so schick aussehen wie ein von Profis gestaltetes Exemplar. Dafür kann es etwas anderes: Menschen mit wenig Kocherfahrung genau die Rezepte zeigen, die auch ihnen gelingen und Spaß machen.