28.04.2021

Für einen Arrenberg ohne Kippen und Tüten

proviel und Aufbruch am Arrenberg sammelten Müll im Stadtteil.

Spitzenunterhöschen, Fahrradsattel, Flaschen – und Kippen, Kippen, Kippen. Zum ersten Mal seit einer Winter-/Pandemiepause ziehen Mitarbeiter von proviel und Aufbruch am Arrenberg wieder unter dem Motto „Wir für‘s Quartier“ durchs Stadtviertel und sammeln Müll ein. Obwohl es sich meist um kleinere Papierfetzen, Zigarettenstummel, Plastiktüten und Glassplitter handelt, sind am Ende wieder vier große Säcke gefüllt. Begonnen hatte die Aktion zu Jahresbeginn 2020 und sollte eigentlich monatlich stattfinden – der Pandemie geschuldet ist hier noch etwas Luft nach oben.

„Es ist so traurig, dass wir hier alles sauber machen und vier Tage später liegt wieder überall Müll herum“, sagt Michaela Kahl, die die Aktion als Fachkraft von proviel organisiert. Trotzdem hofft sie, zumindest manchen mit der Aktion zum Nachdenken zu bewegen. Schließlich vergiftet eine Zigarettenkippe 40 Liter Trinkwasser und löst sich erst nach etwa 400 Jahren von alleine auf.

„Ich glaube, das hier ist ein Alkohol-Baum – so viele Flaschen, wie hier wachsen“, witzelt Roland Zipper und holt Scherbe für Scherbe mit seinem Greifer aus dem Gestrüpp. Sein Kollege Matthias Baumeister war schon mehrfach bei der Aktion dabei und weiß genau, in welchen Ecken der meiste Müll zu finden ist. „Ich hab da irgendwie Spaß daran. Man sieht zumindest anschließend, dass der Dreck ein bisschen weg ist.“

Fleißig heben alle bei herrlichem Sonnenschein zerbeulte Plastikflaschen, verrostete Dosen und jede Menge Masken von Straßen und Gehwegen auf. „Der Pandemie-Müll“, seufzt Matthias Baumann. „Ich habe einen Löffel gefunden, eben hatte ich schon eine Gabel. Wenn man ein Set voll hat, kriegt man Sonderpunkte“, nimmt es Roland Zipper von der lustigen Seite.

Hier steckt ein Böller im Gebüsch, dort weht der Wind ein Knöllchen über die Straße. Auf dem Parkplatz steht verlassen ein Lidl-Einkaufswagen. Neben dem Dixieklo hat jemand mehrere Fenster und einen Farbeimer entsorgt. Eklig sind auch die vielen Hundehaufen, die sich fast überall im Grünstreifen befinden und die mit steigenden Temperaturen immer mehr Geruch von sich geben.

„Es ist schon sehr viel Müll hier, besonders in bestimmten Ecken“, ärgert sich auch Sven Engelhardt von Aufbruch am Arrenberg, der schon einen dicken Sack mit sich schleppt. „So eine Aktion bringt schon etwas – aber noch mehr würde es bringen, wenn sich die Leute ordentlich verhalten würden.“

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