24.08.2020

„Ich bin bei proviel richtig aufgeblüht!“

Von Betretungsverbot und Notgruppe auf einem guten Weg zum Regelbetrieb – Coronageschichte(n) aus dem Hause proviel

Während des Lockdowns musste auch die Küche von proviel stark herunterfahren. Wo sonst bis zu 1000 Menschen Frühstück und Mittag essen wollen, kamen plötzlich nur noch 60. „Und jeden Tag gab es neue bzw. zusätzliche Regeln“, erzählt Torsten Bibl. Er verbrachte nur eine Woche zu Hause und durfte dann direkt wieder an seinen Arbeitsplatz in der Küche zurückkehren. Dort wurde alles getan, damit die Mitarbeiter auch weiterhin ungefährdet essen können. Die Küchenkräfte wickelten das Besteck in Servietten und stellten die Tische auseinander, um die Abstände einzuhalten. Später kamen durchsichtige Trennwände dazu, dadurch konnten die Tische wieder etwas näher aneinander gerückt werden. Belegte Brötchen wurden nur noch frisch geschmiert und nicht mehr in der Vitrine präsentiert. „Wir müssen auch aufpassen, dass die Leute möglichst wenig anfassen“, nennt Torsten Bibl einen weiteren Punkt. Auf dem Fußboden wurden alle Laufwege in der Kantine markiert, um Begegnungen zu entzerren. Für die Abteilung promotive bringen die Küchenmitarbeiter aktuell das Essen auch direkt in die Abteilung, um bestmöglich Laufwege und Aufenthaltsorte zu trennen.

Inzwischen sind die meisten Mitarbeiter von proviel an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt und haben entsprechend Hunger. Trotzdem darf nur eine festgelegte Anzahl an Menschen gleichzeitig in der Küche arbeiten. „Es gibt Tage, da darf ich die Spülküche nicht betreten, weil schon fünf Personen drin sind“, berichtet Torsten Bibl. Und ständig werde alles desinfiziert. Die Küchenmitarbeiter vollbringen jeden Tag aufs Neue eine logistische Meisterleistung.

Nach Feierabend erledigt der 40-Jährige auf dem Rückweg nötige Einkäufe und geht dann nicht mehr vor die Tür. Ihm macht es Sorge, dass draußen zu viele Menschen ohne Maske und oft auch ohne Abstände unterwegs sind. Langeweile kennt er aber auch drinnen nicht: Er schreibt mit großer PC-Leidenschaft Trainerprogramme für Spiele oder entwirft Designs für Internetseiten. Außerdem absolviert der frühere Leistungssportler jeden Tag ein bis zwei Stunden Krafttraining in seiner Wohnung. „Ich muss mich immer auspowern.“ Das gefällt ihm auch an der Küche: Torsten Bibl ist gerne ständig in Bewegung. Doch er mag auch das Gefühl, gebraucht zu werden und mit dem Essen anderen eine Freude zu machen. „Ich bin bei proviel richtig aufgeblüht. Ich war ganz überrascht, was wir hier für Möglichkeiten haben.“ Es schätzt seine Anleiter, die immer ein freundliches Wort für ihn haben. Jetzt hofft er, dass trotz Corona bald die Weiterbildungskurse wieder starten. Er hat sich für einen Kurs in Gebärdensprache angemeldet.

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