12.05.2021

„Ich finde es toll, die Menschen neugierig zu machen für andere Blickwinkel.“

Wünsche ermitteln und verwirklichen

Am Anfang stößt Britta Düllmann bei ihren Kursen häufig auf Misstrauen und Ängste. Doch die 54-Jährige möchte in der Berufswegeplanung in der Inklusion niemanden zu irgendetwas überreden. „Mir geht es darum, Wünsche zu ermitteln, andere ermutigen, einen Blick auf sich zu werfen.“ In vielen persönlichen Gesprächen versucht sie, mit den Reha-Teilnehmern Ideen für ihre berufliche Zukunft zu entwickeln. Dabei geht es darum, welche Tätigkeiten ihnen Spaß machen und leicht fallen, was für Berufe ihnen liegen könnten – und eine realistische Einschätzung, welche Berufswünsche umzusetzen sind. „Ich begleite dann mutige Menschen, die sich ein Außenpraktikum vorstellen können“, erzählt Britta Düllmann. „Wir versuchen, für jeden den geeigneten Platz zu finden.“

Während der Corona-Lockdowns war das oft schwierig. Viele Betriebe nahmen keine Praktikanten auf, die eigenen Mitarbeiter arbeiteten häufig sowieso im Homeoffice. Trotzdem versuchte das Inklusionsteam, Praktikumsstellen für die Reha-Teilnehmer zu finden. Im Vorfeld bereitet Britta Düllmann die Interessenten möglichst gut auf die neue Aufgabe vor. Gemeinsam überlegen sie, was für Stolpersteine und Herausforderungen im Praktikum auftreten könnten und wie diese gemeistert werden können. Viele Menschen, die vorher skeptisch waren, absolvierten ihr Praktikum zu aller Zufriedenheit und freuten sich anschließend über ihren Erfolg. „Ich finde es immer wieder toll zu sehen, welche Wege es gibt“, sagt Britta Düllmann.

Auch ihr eigener Lebensweg lief nicht schnurgerade. Mit 17 Jahren machte sie eine Lehre zur Textilfachverkäuferin und arbeitete viele Jahre in diesem Beruf. Mit 27 Jahren dachte sie jedoch neu über ihr Leben nach und absolvierte eine Ausbildung zur Ergotherapeutin. „In den Praktika habe ich festgestellt, dass es mir sehr viel Spaß macht, mit Menschen mit psychischen Erkrankungen zu arbeiten“, erzählt Britta Düllmann. So kam sie 2004 zu proviel.

Anfangs arbeitete sie als Fachkraft in der Rollermontage. Dann konzentrierte sie sich auf die Berufsbildung. „Wir haben damals in Klausurtagungen Ideen zusammengeworfen, welche Kurse wir anbieten können und wie wir sie für die Teilnehmer interessant gestalten können“, erinnert sie sich. Sie arbeitet gerne an der Entwicklung neuer Inhalte mit. Seit 2018 gehört Britta Düllmann nun zum Inklusionsteam. Sie schätzt diese Aufgabe: „Ich finde es toll, die Menschen neugierig zu machen für andere Blickwinkel.“ Wenn sie dann sieht, dass jemand proviel nutzt und eine berufliche Chance bekommt, manchmal sogar übernommen wird von einem Betrieb, dann freut sie das.

Dateianlagen:
 10_Britta-Duellmann.pdf (295 KB )

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