„Ich möchte nicht faul werden“
Haydar Pektas arbeitet seit 15 Jahren in der Montage.
Haydar Pektas kennt alle Arbeitsplätze in der Montage. Seit 15 Jahren arbeitet der 62-Jährige bei proviel und kommt jeden Morgen gerne an seinen Arbeitsplatz. „Ich möchte nicht faul werden, sondern immer beschäftigt bleiben“, betont er. Mit Sorge blickt er schon auf das nahende Rentenalter. Lieber würde er weiter bei proviel arbeiten. Möglichkeiten auf dem Ersten Arbeitsmarkt sieht er für sich nicht, das habe er schon ausprobiert: „Als Mensch mit Behinderung hat man da keine Chance.“ Denn aufgrund von Gleichgewichtsproblemen kann Haydar Pektas nicht schnell hin- und herlaufen und nur im Sitzen arbeiten.
In der Montage hat er dafür reichlich Möglichkeiten: Ruhig und konzentriert baut er Schlösser zusammen, montiert Bremse und Griffe an den Lenker eines Puky-Rollers oder Teile einer Heizkörperhalterung. Jeden Tag überlegt Haydar Pektas gemeinsam mit seinen Anleitern, wo er heute arbeiten könnte. „Die Anleiter sind sehr nett“, findet er. Manchmal braucht auch eine andere Abteilung Hilfe, um Terminarbeiten fertigzustellen. Dann meldet sich Haydar Pektas immer gerne. „Herr Pektas ist eine Bereicherung, weil er alle Bereiche kennt“, betont Abteilungsleiter Ralf Marchewitz.
Profi an der Nähmaschine
Zusätzlich bringt sich Haydar Pektas auch als Kursleiter ein: Er leitet einen Nähkurs. Schneidern hat er gelernt, als er in der Türkei in der Lederkonfektion gearbeitet hat. Jetzt zeigt er seinen Kolleginnen und Kollegen, wie sie den Faden in die Nähmaschine einfädeln, welche Nähte die Maschine kann und wie sie damit hübsche kleine Geschenke herstellen können. „Lange Zeit habe ich auch für Puky Gurtbänder für Dreiradfußstützen genäht“, erzählt Haydar Pektas. Er selbst besucht keine Freizeitkurse. Lieber erledigt er seine Arbeit, möglichst ohne Leerlauf. Er ist froh, dass er bei proviel die Möglichkeit dazu hat. „Ich kann keinen Gang zurückschalten, das geht nicht.“