31.03.2021

„Man bekommt viel von den Menschen zurück.“

Manfred Schwitzgäbel will Spaß bei der Arbeit vermitteln

Der Ingwer führte Manfred Schwitzgäbel zu proviel. Denn eigentlich ist der 51-Jährige ein echter Ruhrpottler: Aufgewachsen in Bottrop, Lehre auf der Zeche als Aufbereiter für Kohle. Bald erkannte er jedoch, dass der Bergbau in Deutschland keine Zukunft hat. Also absolvierte Manfred Schwitzgäbel eine Tischlerlehre. 16 Jahre lang baute er Fenster. Dann meldete sein Betrieb Insolvenz an. Als er deshalb zum Arbeitsamt ging, war die Dame am Empfang stark erkältet und klagte, dass ihr gerade der Ingwer ausgegangen sei. Da Manfred Schwitzgäbel noch etwas Zeit hatte vor seinem Termin, besorgte er ihr schnell den Ingwer beim nahen Markt. Daraufhin bot ihm der Arbeitsberater eine Umschulung zum Arbeitspädagogen an, wegen seiner sozialen Einstellung. „Das war eine sehr schöne und intensive Umschulung“, findet Manfred Schwitzgäbel.

Er lernte verschiedene Krankheitsbilder kennen, die praktische Arbeit mit Menschen mit Behinderung am Arbeitsplatz zur Teilhabe am Arbeitsleben, wie kontinuierliche Qualifizierung gestaltet werden kann und den Umgang mit herausfordernden Situationen. Vor gut fünf Jahren begann Manfred Schwitzgäbel als Arbeitsanleiter im Industrieservice und freut sich über den guten Kontakt in der Gruppe: „Ich habe mir das viel schwieriger vorgestellt.

Aber die Empathie wird bei proviel toll vorgelebt, hier dreht sich alles um den Menschen.“ Er versucht, den Leuten in seiner Abteilung ein gutes Gefühl zu geben, dass sie für die Arbeit wichtig sind. Lachen gehört auch dazu. „Die Balance ist nicht immer einfach, denn man muss die Termine einhalten, darf den Druck aber nie weitergeben“, findet der Arbeitsanleiter.

Er habe selbst viel gelernt während seiner Zeit bei proviel: Etwa die Ruhe zu bewahren, auch wenn viele Anliegen gleichzeitig auf ihn einströmen. „Das ist manchmal sehr anstrengend.“ Aber er genießt den Austausch, auch über Privates, mit den Menschen in seiner Abteilung. Mit seiner direkten Kollegin versteht er sich blind, bildet ein verlässliches Tandem im großen Team Industrieservice. Gemeinsam versuchen sie, für jeden Mitarbeiter jeden Tag neu eine geeignete Aufgabe zu finden. Mal sind es einfache Verpackungsaufgaben, dann schwierige feinmotorische Arbeiten an Türschlössern oder konzentriertes Bündeln von Zubehör. Und natürlich gehört auch viel Dokumentation zu seinen Aufgaben. Trotz der Anforderungen genießt Manfred Schwitzgäbel die Arbeit: „Man bekommt viel von den Menschen zurück.“

Dateianlagen:
 04_Manfred-Schwitzgaebel.pdf (116 KB )

Cookies / Datenschutz
X
Wir respektieren Ihre Privatsphäre
Diese Webseite verwendet Cookies. Weitere Informationen zu den eingesetzten Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mit einem Klick auf die Schaltfläche „Alle Akzeptieren“ stimmen Sie dem Einsatz all dieser Cookies zu. Über die Schaltfläche „Ausgewählte akzeptieren“ willigen Sie nur in den Einsatz der Cookies zu den von Ihnen ausgewählten Zwecken ein.
Ihre Auswahl: