27.09.2022

„Meine Fachkraft spricht mir Mut zu“

Nina Becker kümmert sich in der Auffangstation um kleine und große Igel.

Zärtlich streicht Nina Becker über die kleinen Stacheln, die noch ganz weich sind. Neugierig guckt sie der junge Igel an. Ganz ruhig ist er auf ihrer Hand geworden, obwohl er kurz vorher noch auf der Suche nach Entdeckungen munter durch sein Gehege gelaufen ist. Seit einem halben Jahr arbeitet die provielerin mittlerweile mit viel Freude und Engagement in der Auffangstation des Netzwerks Igel e.V..

Dieses Jahr müssen dort besonders viele Igel gepflegt werden, die verletzt oder zu mager für das Überleben in der Natur sind: Durch die extreme Trockenheit hatten viele Igelmütter nicht genügend Milch für ihren Nachwuchs. Und auch Insekten sind wegen der Trockenheit schwer zu finden. Mehr als 70 Igel befinden sich zurzeit in der Station im Zentrum von Elberfeld.

Für Nina Becker bedeutet das jede Menge Arbeit: Von 9 bis 16 Uhr säubert sie wochentags die Gehege der Igel. Denn saubere Zeitungen und Deckchen und frisches Wasser sind wichtig, damit sich keine Krankheiten oder Parasiten vermehren. Ein wenig eintönig sei das manchmal, gibt sie zu – aber es bringt sie ihrem großen Ziel näher: Die 36-Jährige möchte nach mehr als zehn Jahren in der Werkstatt von proviel unbedingt einen festen Job auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt finden. Im Praktikum trainiert sie die Zusammenarbeit mit Kollegen, die Ausdauer für lange Arbeitstage und Verantwortung für ihren Aufgabenbereich. Während des Lockdowns war das manchmal schwierig, wenn die Grundschule ihres Sohns plötzlich die Betreuung absagte. Doch Nina Becker lernte, auch solche Herausforderungen zu meistern.

Unterstützung bekam sie dabei von der proviel-Integrationsfachkraft Veronika Wintzen. „Sie spricht mir immer Mut zu – ich wollte schon oft aufgeben“, sagt Nina Becker dankbar. Heute ist sie froh, dass sie durchgehalten hat. Als nächstes möchte sie ein Praktikum als Verkäuferin wagen. Wenn die meisten Igel für den Winter schlafen und nicht mehr so viel Arbeit anfällt. Erste Bewerbungsschreiben hat Nina Becker schon abgeschickt. Mit Veronika Wintzen bespricht sie, wo sich eine Bewerbung noch lohnen könnte, wer vielleicht Mitarbeiterinnen sucht, und welche Stärken sie dabei in den Vordergrund stellen könnte. Am liebsten würde sie auch weiterhin irgendetwas mit Tieren machen. Tierfutter verkaufen zum Beispiel. Schritt für Schritt arbeitet sich Nina Becker an dieses Ziel heran.

Cookies / Datenschutz
X
Wir respektieren Ihre Privatsphäre
Diese Webseite verwendet Cookies. Weitere Informationen zu den eingesetzten Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mit einem Klick auf die Schaltfläche „Alle Akzeptieren“ stimmen Sie dem Einsatz all dieser Cookies zu. Über die Schaltfläche „Ausgewählte akzeptieren“ willigen Sie nur in den Einsatz der Cookies zu den von Ihnen ausgewählten Zwecken ein.
Ihre Auswahl: