07.07.2021

„Mir ist es wichtig, die Mitarbeiter zu begeistern.“

Mitgründer und Gestalter der Werkgemeinschaft Alfred Rexroth und proviel

Nach seiner abgeschlossenen Maurerlehre wollte Dirk Gerlich eigentlich der größte Bauunternehmer Wuppertals werden. Im Zivildienst merkte er aber, dass die Arbeit mit Menschen mit seelischer Beeinträchtigung ihn mehr interessierte. Deshalb absolvierte er an der Akademie Hof Sondern eine sonderpädagogische Zusatzausbildung als Arbeitstherapeut.

Auf Anregung des Anthroposophen Siegfried Schmock (1931-1993), der in Wuppertal viele Einrichtungen wie das Troxler Haus, Haus Alpha oder Hof Sondern initiierte, gründete Dirk Gerlich im Sommer 1987 mit Dr. Florian Mauser und Ernst Möller den Verein Werkgemeinschaft Alfred Rexroth. „Siegfried Schmock hat mich mit Handschlag als ersten Personaler eingestellt“, erinnert er sich an diesen beeindruckenden Menschen. Mit rund 30 Mitarbeitern fing das Team an der Erwinstraße auf zwei Etagen an. Produziert wurden Klangspielzeuge, Uhren und Öllämpchen.

Durch seine Kontakte zu Industrieunternehmen akquirierte Dirk Gerlich Aufträge wie das Verpacken von Geschenkbändern oder Werkzeugen, Montieren von Laubbesen oder Nähen von Filtersäcken für die Forschung. Bald wurde die erste CNC-Maschine angeschafft. „Unser Ansatz war immer, den Mitarbeitern unterschiedliche Arbeiten anzubieten, aber auch für sie eine Arbeitsheimat zu schaffen“, erklärt der 61-Jährige.

Angesichts der Misswirtschaft des damaligen Geschäftsführers der Werkgemeinschaft nahm Dirk Gerlich Kontakt zu Michael May auf, dem damaligen Geschäftsführer der Alpha gGmbH. Mit diesem als Geschäftsführer wurden 1994 proviel als Nachfolger von Rexroth gegründet. Bald wuchs das Unternehmen. Einige Zeit akquirierte Dirk Gerlich als Betriebskoordinator noch Aufträge für Alpha und proviel. „Mir fehlte aber die direkte Zusammenarbeit mit den Provielern“, merkt Dirk Gerlich an.

Gerne denkt er daran zurück, wie sie damals in einer AG die zehn Leitsätze von proviel erarbeiteten: „Ich finde es wichtig, dass diese Leitsätze auch gelebt werden. Jeder in diesem Unternehmen sollte sich auf Augenhöhe begegnen und wertgeschätzt werden. Durch diese Art des Umgangs entstehen Vertrauen und Akzeptanz.“ Folgerichtig wechselte er in die Berufsbildung, kreierte diese mit einigen Kollegen neu.

Zurzeit organisiert er die Kurse in der Bildungswerkstatt an der Milchstraße. Hier bearbeitet er mit den Teilnehmern Themen wie Kommunikation, Identität oder persönliche Maßnahme-Ziele. „Dem Mitarbeiter können bei proviel viele Türen geöffnet werden. Durchgehen muss er aber immer selbst“, erklärt er. proviel biete dem Mitarbeiter viele Möglichkeiten, sich auszuprobieren.

Dateianlagen:
 18_Dirk_Gerlich.pdf (350 KB )

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