04.09.2020

Mit Ideen für eine starke Vielfalt

Heute erscheint die Sonderveröffentlichung „Köpfe“ der Westdeutschen Zeitung – ein Blick auf unseren Geschäftsführer in Vertretung einer starken Teamleistung seit mehr als 25 Jahren.

Christoph Nieder kennt viele Wuppertaler durch seine Aktivitäten in und für seine Heimatstadt. Mal kommt er vom Einkaufen und hat nebenher eine neue Kooperation für Außenarbeitsplätze auf den Weg gebracht, mal bei einem Treffen im Kreis von wuppertalaktiv! eine neue Idee mit jemandem ausgeheckt. Manchmal muss ihn sein Führungsteam auch bremsen; doch seit Christoph Nieder Geschäftsführer von proviel ist, hat sich viel verändert. Die Zahl der bei proviel und im Mutterverein forum Beschäftigten ist in den vergangenen neun Jahren von 800 auf 1250 gestiegen. „Mir ist es wichtig, bestmögliche berufliche Teilhabe mitten in unserer Gesellschaft zu organisieren“, betont der 49-Jährige. „Wer bei uns arbeitet, ist beispielsweise durch eine psychische Krankheit beeinträchtigt.“ proviel ist damit oftmals nicht nur Arbeitgeber; vielen gibt der Arbeitsplatz mit der freundlichen Atmosphäre Stabilität und ist ein wichtiger Lebensinhalt.

An dieser Schnittstelle hat sich Christoph Nieder schon immer gerne bewegt: Wirtschaft und Menschen mit Unterstützungsbedarf. Während seines Zivildienstes hat er schwerstbehinderte Menschen unterstützt und sich anschließend mit deren langjähriger Begleitung sein BWL-Studium finanziert. Dann fokussierte er sich bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wuppertal – zuletzt als Geschäftsführer – und als Geschäftsführender Gesellschafter der Rinke Connect GmbH einige Jahre lang auf stadtentwickelnde und wirtschaftliche Aspekte. Bis ihn der damalige proviel-Geschäftsführer Michael May als Strategie- und Expansionsberater an Bord holte. 2011 trat Christoph Nieder dessen Nachfolge an.

„Das Schöne hier ist: Jeder Tag bringt viele sichtbare Ergebnisse und Entwicklungen“, sagt Christoph Nieder. Es geht nicht vordergründig um Verkaufszahlen, sondern darum, ob und wie Menschen beruflich gut wieder Fuß fassen können. Damit das gelingt, dreht der Geschäftsführer mit seinem engagierten Team an vielen Stellschrauben. Zum einen geht es ihm darum, den provielern mit einer guten Willkommenskultur angenehme Arbeitsräume zur Verfügung zu stellen. Hell, geräumig und freundlich gestaltet sind deshalb alle Bereiche der Werkstätten. Mehrere Neubauprojekte hat Christoph Nieder in den vergangenen Jahren angestoßen und umgesetzt. Die Neubauten an der Milchstraße/Riemenstraße sowie der Kulturkindergarten an der Nordbahntrasse sind schöne Hingucker geworden.

Zum anderen möchte Christoph Nieder den Menschen mit psychischer Beeinträchtigung eine möglichst breite Palette an Arbeitsmöglichkeiten anbieten. Mit viel Phantasie hat das Team in den vergangenen Jahren immer neue Bereiche geschaffen. So eröffnete proviel den sehr erfolgreichen CAP-Frischemarkt am Eckbusch, betreibt als Juniorpartner der culinaria das Zoo-Restaurant Okavango und hat mit dem Kulturkindergarten gemeinsam mit der Alte Feuerwache einen ganz besonderen Ort geschaffen, an dem zehn provieler arbeiten.

Nieders Ziel ist es, die Werkstatt zu dezentralisieren. So ist die Zahl der Außenarbeitsplätze, bei denen proviel-Mitarbeiter als Praktikanten oder ständige Helfer in Unternehmen arbeiten, von acht auf nahezu 100 stark gestiegen. Das funktioniert nur durch die engagierte Arbeit der Fachkräfte, die das reibungslose Zusammenspiel ermöglichen. Auch die Zahl der unterschiedlichen Produkte, die in den Werkstätten für Industriekunden gefertigt werden, wächst im Sinne der angestrebten Diversifizierung stetig. „Ich möchte beweisen, dass Menschen mit Handicap bei guter Organisation zuverlässig und leistungsfähig sind“, betont er. Diese Qualität hat sich so gut herumgesprochen, dass die Auftragsbücher von proviel voll sind, wenn nicht gerade Corona alles durcheinanderwirbelt.

Die Fachkräfte sowie der Sozialdienst von proviel sorgen dafür, dass die Mitarbeiter unbesorgt arbeiten können. Sie klären zwischenmenschliche Probleme, zeigen Arbeitsschritte, haben immer ein offenes Ohr für Nöte und helfen bei Schwierigkeiten. Und das 360 Tage im Jahr: Nur zwischen Weihnachten und Neujahr bleibt proviel geschlossen.

Diese personenzentrierte Unterstützung führt dazu, dass immer wieder einzelne Mitarbeiter stolz den Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt schaffen. Um den Weg dorthin zu ebnen, suchen Christoph Nieder und das Inklusionsteam ständig Kooperationen, bei denen sich Mitarbeiter beweisen können. Das Schulbistro am Gymnasium Sedanstraße etwa organisieren die provieler. Bei Ikea arbeiten Mitarbeiter von proviel in mehreren Einsatzbereichen. In vielen großen und kleinen Betrieben übernehmen die provieler unterschiedlichste Aufgaben.

Im nächsten Schritt plant Christoph Nieder ein zusätzliches Gebäude am Standort Farbmühle. Der Bauantrag hierfür läuft. So sollen zusätzliche Arbeitsplätze im Bereich Verwaltung/Büro entstehen – ein Bereich, der viele Mitarbeiter interessiert. Unternehmer sollen dann beispielsweise Hilfe bei der Digitalisierung erhalten. So weitet proviel ständig die Vielfalt der Angebote aus – für die provieler als Arbeitsplatz und für die Auftraggeber aus Stadt und Region als Dienstleistung.

Dateianlagen:
 Ko__pfe-_proviel.pdf (300 KB )

Cookies / Datenschutz
X
Wir respektieren Ihre Privatsphäre
Diese Webseite verwendet Cookies. Weitere Informationen zu den eingesetzten Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mit einem Klick auf die Schaltfläche „Alle Akzeptieren“ stimmen Sie dem Einsatz all dieser Cookies zu. Über die Schaltfläche „Ausgewählte akzeptieren“ willigen Sie nur in den Einsatz der Cookies zu den von Ihnen ausgewählten Zwecken ein.
Ihre Auswahl: