25.09.2021

Quereinsteiger sind willkommen

Die Fachkräfte bei proviel verbinden fachliche und soziale Expertise.

Heizungsbauer, Landschaftsgärtner, Dachdecker, Industriekauffrau – viele Fachkräfte bei proviel und forum sind Seiteneinsteiger. Sie begannen als Jugendliche eine Berufsausbildung, die ihnen nahe liegend erschien. Irgendwann merkten sie dann, dass ihnen der intensive Kontakt zu Menschen fehlte. Die einen hängten ein Studium der Sozialen Arbeit an; die anderen kamen direkt zu proviel und absolvierten dann eine Zusatzausbildung (SPZ, gFAB). Eines ist allen gemeinsam: Sie wollen den Menschen mit psychischen Behinderungen auf Augenhöhe begegnen und sie voranbringen. „Mir ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden jeden Tag gerne zur Arbeit kommen“, sagen viele Personaler. Das spüren die Mitarbeitenden und fühlen sich gut aufgehoben. Die Struktur der Arbeit und das wertschätzende Miteinander stabilisiert sie.

Gut 170 Spezialist*innen organisieren bei proviel/forum in unterschiedlichsten Abteilungen und Bereichen Arbeit und Qualifizierung für mehr als 750 Mitarbeiter*innen mit psychischen Erkrankungen. Dazu kommen pro Jahr gut 300 Menschen, die das Wuppertaler Jobcenter in die Maßnahme Train2be beim proviel-Mutterverein forum vermittelt. Diese Langzeitarbeitslosen mit multiplen Vermittlungshemmnissen erhalten zwölf Monate lang eine intensive Begleitung mit diversen Trainings. Wer sich gut und engagiert entwickelt, kann anschließend in die Maßnahme Train2beplus wechseln. Dort absolvieren die Teilnehmer*innen nach guter Vorbereitung externe Praktika. Mit viel Engagement suchen die Jobcoaches dafür immer wieder Praktikumsplätze in unterschiedlichsten Wuppertaler Unternehmen. Sie begleiten die Praktikant*innen an den ersten Arbeitstagen, vermitteln bei möglichen Schwierigkeiten und sind jederzeit für beide Seiten ansprechbar.

Im Mittelpunkt steht immer der Mensch

Die große Bandbreite an Fähigkeiten, die die Angestellten bei proviel mitbringen, hilft in allen Bereichen: Die Jobcoaches können ihre Erfahrungen von früheren Arbeitsplätzen in der Einschätzung von Situationen im Betrieb nutzen. Die Fachkräfte für Arbeits- und Berufsförderung in den verschiedenen Abteilungen benötigen ihre Kompetenz direkt; schließlich arbeitet beispielsweise die Metallabteilung im Prinzip wie ein ganz normales metallverarbeitendes Unternehmen – nur mit etwas mehr Ruhe und Betreuung. Deshalb sind gut abgesprochene Lieferzeiten und wenig Hektik wichtig.

Im Mittelpunkt steht immer der Mensch; wenn ein Mitarbeitender gerade dringend mit seiner Fachkraft oder dem Sozialdienst reden möchte, muss die Arbeit warten. Gerade in Bereichen mit Publikumsverkehr wie dem CAP-Frischemarkt oder dem Schulbistro am Gymnasium Sedanstraße stellt das immer wieder eine Herausforderung für die Fachkräfte dar. Doch dank der guten Zusammenarbeit im Gesamt-Team und über alle Professionen hinweg klappt das gut.

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