28.08.2025

Unsere Assistenz zur sozialen Teilhabe (AST)

Ambulant Betreutes Wohnen und Soziotherapie

Die Sichtweise hat sich im Laufe der Jahre stetig geändert. Früher stand das Kümmern um die Menschen im Vordergrund mit dem Hintergedanken, dass sie vieles allein nicht schaffen. Heute möchte man Eigenständigkeit stärken und erkennt Fähigkeiten an. Jeder Mensch soll ein Leben nach seinen eigenen Wünschen leben. Das ist unser Credo. Deshalb passt forum nunmehr auch die Sprache der eigenen Arbeit und der zukünftigen Entwicklung an. 

„Der Begriff BeWo (Ambulant Betreutes Wohnen) ist in Teilen irreführend. Wir wollen die Menschen ja nicht beim Wohnen betreuen. Wir wollen sie befähigen, ihr Leben selbstbestimmt zu führen und zu planen“, erklärt Fachbereichsleiterin Sylvia Peuerle. Unsere Unterstützung umfasst viel mehr als die Unterstützung zuhause oder, wie der Kostenträger nunmehr sagt, als „Assistenz in der eigenen Häuslichkeit“. Die Bezugspersonen unserer Klient*innen sind Vertrauensperson in den verschiedensten und ganz individuellen Belangen des täglichen Lebens. Sie sind Ratgeberinnen, Unterstützer, Motivatorinnen, Paten und noch viel mehr. Sie stehen ihnen oft viele Jahre lang in Höhen und Tiefen an der Seite. 

In Gesprächen mit den Klient*innen finden die Fachkräfte heraus, welche Wünsche und Ziele diese haben. Sie stärken versteckte Fähigkeiten, suchen gemeinsam geeignete Möglichkeiten, die Freizeit zu verbringen, überlegen, wie ein gutes und günstiges Mittagessen aussehen könnte, begleiten die Menschen beim Einkaufen oder fahren gemeinsam Bus. Weiter werden unsere Klient*innen darin begleitet, sich sorgsam um die eigene Gesundheit zu kümmern. 

Auch der Umgang mit Geld spielt häufig eine Rolle in den Gesprächen. So zeigen die Fachkräfte etwa, wie mit einem Haushaltsbuch die Ausgaben besser überblickt werden können. Beliebt sind Gemeinschaftsangebote wie der gemeinsame Brunch oder der Spieletreff. 

Zufriedener dank BeWo 
„Sehr oft sind die Menschen am Anfang sehr einsilbig. Es dauert lange, bis sie Vertrauen aufbauen“, betont Sylvia Peuerle. Nur in kleinen Schritten öffnen sie sich, trauen sich nach draußen, wagen neue Unternehmungen. Immer wieder erlebt das Team dann nach Monaten und Jahren, wie Klient*innen fröhlicher und zufriedener werden und dankbar sind für Anregungen. 
Durchschnittlich 2,5 bis drei Stunden pro Woche werden vom Kostenträger bewilligt. Neben den persönlichen, gemeinsamen Aktivitäten koordinieren die Fachkräfte häufig auch andere Themen, etwa den Kontakt zu gesetzlichen Betreuer*innen oder zum Pflegedienst. Dabei müssen sie sehr flexibel sein, immer wieder spontan auf die Tagesform und plötzlich auftretende Ereignisse reagieren. Rund 120 Menschen begleitet das 15-köpfige Team von forum. 

Soziotherapie für begrenzte Zeit 
Zusätzlich hat der Fachbereich Soziale Teilhabe seit Jahresbeginn eine Zulassung für die Soziotherapie. Diese erhalten psychisch erkrankte Menschen als Leistung der gesetzlichen Krankenkasse für begrenzte Zeit. Damit sollen Klinikaufenthalte vermieden oder verkürzt werden und die soziale Integration der Menschen gefördert werden. Fachärzt*innen für Psychiatrie oder Psychotherapeut*innen legen gemeinsam mit den Betroffenen und der Fachkraft in einem Behandlungsplan fest, was die Ziele der Soziotherapie sein sollen und mit welchen Maßnahmen diese erreicht werden können. Immer geht es dabei um die Auseinandersetzung mit der eigenen Erkrankung und darum, angemessen damit umzugehen. 

Ziel ist es ebenso, die eigene Lebensqualität zu verbessern. „Die Soziotherapie ist eine gute Lösung, wenn jemand aufgrund einer besonderen Situation kurzfristige Unterstützung benötigt. Das Beantragen von BeWo hingegen ist ein aufwändiges Verfahren“, sagt Sylvia Peuerle. Als Verantwortliche hat Johanna Kabisch, stellvertretende Fachbereichsleiterin, diesen Bereich aufgebaut und konnte so bereits sechs Menschen schnell in Krisensituationen unterstützen und notwendige weitere Maßnahmen auf den Weg bringen. 

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