25.02.2025

Variabel gestaltete Arbeit

Bei provieliert (Train2be) gibt es unterschiedlich anspruchsvolle Tätigkeiten.

Persönliche und berufliche Weiterentwicklung steht im Mittelpunkt der Abteilung provieliert. Sie ist ein Standort der Trainings- und Qualifizierungsmaßnahme Train2be im Auftrag des Jobcenter Wuppertal. Regelmäßig fangen hier Neuankömmlinge an. In der großen Halle gibt es verschiedene Bereiche mit vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten: Einfache und komplexe Tätigkeiten, solche für Feinmotoriker, Arbeiten mit und ohne Maschine.
Bianca Augustin und Monika Bernhardt bilden als Mitarbeiterinnen der vierköpfigen Qualitätssicherung (QS) an vielen Stellen das Bindeglied zu den Fachkräften. Beide sind schon seit über zehn Jahren als Werkstattmitarbeiterinnen (proviel) in der Stammbelegschaft der Abteilung provieliert und kennen alle Details. Sie kontrollieren, ob der Kunde alle Einzelteile in richtiger Stückzahl geliefert hat, und stellen gemeinsam mit ihren Kollegen die verschiedenen Schräubchen, Scheiben, Dichtungsringe und anderes Zubehör in Kästen an den einzelnen Arbeitsplätzen bereit. Dazu hängen sie jeweils eine Arbeitsanleitung mit Bildern, so dass während der Arbeit mit einem Blick erkennbar ist, wie alles zusammengebaut werden soll. „Mit einer guten Endkontrolle stellen wir sicher, dass sich die Kunden auf die Qualität unserer Arbeit verlassen können“, sagt Monika Bernhardt. Sie schätzt die Abwechslung an ihrem Arbeitsplatz und die Kommunikation mit den Kolleginnen und Kollegen sowie die enge Zusammenarbeit mit den Fachkräften.

QS-Team übernimmt Verantwortung
Einige Verwaltungsaufgaben hat das QS-Team ebenfalls übernommen. Es führt die Anwesenheitsliste und die Liste, wer zu welcher Reflexionsgruppe gehört. Dort werden alle zwei Wochen in Kleingruppen Probleme, Wünsche und Ambitionen diskutiert. Ändert sich bei jemand die Arbeitszeit, organisieren die QS-Leute auch den Wechsel in eine andere Gruppe. Denn bei provieliert gibt es fünf verschiedene Anfangszeiten von 6.30 bis 11.30 Uhr. Manche Maßnahmeteilnehmer*innen kommen nur drei Stunden, andere fünf Stunden. „Seit ich hier Verwaltungstätigkeiten übernommen habe, kann ich mich auch zu Hause viel besser auf meine Papiere konzentrieren“, erzählt Bianca Augustin. Alle 14 Tage erstellt das QS-Team ein Protokoll über Aktuelles aus der Abteilung.

Rückzugsmöglichkeiten
Auf den ersten Arbeitsmarkt möchte weder Monika Bernhardt noch Bianca Augustin zurück. „Den Druck würde ich nicht schaffen“, sind sich beide einig. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass man „draußen“ immer volle Leistung liefern und funktionieren muss. Das sei mit der psychischen Erkrankung nicht machbar. Bei proviel schätzen sie die Möglichkeit, sich an schlechten Tagen auch mal zurückzuziehen, langsamer zu arbeiten ohne Angst vor einer Kündigung. Für solche Tage gibt es in der Abteilung provieliert extra einen abgeschirmten, ruhigen Arbeitsbereich. 

Gleichzeitig werden die Mitarbeitenden bei provieliert ständig weitergebildet. Sie lernen neue Arbeitsbereiche und Tätigkeiten kennen, können Verantwortung übernehmen, weiten ihre Arbeitszeit aus und viele gehen irgendwann weiter in andere Abteilungen. Auch den Start-up-Kurs und die Sicherheitstechnische Unterweisung sollen bald langjährige Mitarbeitende halten, so die Idee von Abteilungsleiter Ingo Meier und dem Team: „Wir suchen für jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin die Aufgabe, die sie voranbringt.“

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