24.03.2022

Mit Spaß Müll aus den Grünanlagen klauben

Rund zwei Dutzend Freiwillige von proviel säuberten Wupperufer und Wege.

Neun große Säcke voller Müll, dazu sperrige Teile aus Eisen und Holz sammelten zwei Teams von proviel beim großen Picobello-Tag aus den Wupperufern, Grünanlagen und von den Straßenrändern. Damit folgten sie dem Aufruf von Stadt und Westdeutscher Zeitung zum Picobello-Tag. Jeweils zwölf Freiwillige waren an den Standorten Farbmühle und Milchstraße mit Fachkräften unterwegs. „Uns sind unsere Quartiere wichtig, wir wollen es hier schön sauber haben – darum haben wir auch die Wupperpatenschaft an der Farbmühle übernommen“, betonte proviel-Geschäftsführer Christoph Nieder.

Ausgerüstet mit Gummistiefeln, Handschuhen und Müllzangen stiegen die Helfer an der Farbmühle hinab zur Wupper, um die vielen angeschwemmten oder weggeworfenen menschlichen Hinterlassenschaften zu bergen. Der Abstieg erforderte eine gewisse Sportlichkeit: Erst mussten die Teilnehmer über einen Zaun klettern, dann eine hohe, steile Eisenleiter hinabsteigen. Wer weniger beweglich ist, wählte den etwas weiteren Weg über die Treppe an der Junior Uni. Oder zog von der nahe gelegenen Brücke aus die Eimer voller Müll hoch. Neriman Görel balancierte einen Eimer mit Unrat und einem langen Besenstiel hinauf. „Ich mache das zum ersten Mal – aber es macht wirklich Spaß“, fand sie und schüttete den Inhalt in den Sack. Die vergangenen beiden Jahre war der große Wupperputz wegen der Pandemie ausgefallen.

Die Stimmung unter den Helferinnen und Helfern war bei strahlendem Sonnenschein  hervorragend. „Hier liegt noch ein Prachtstück“, „Guckt mal, was ich hier habe“, hörte man immer wieder, alle arbeiteten voller Elan. Fundstücke waren etwa ein Zirkusplakat, eine Werbetafel für ein Cocktail-Taxi, ein noch gut erhaltener Kinderball, ein Reisekissen und ein Schuh. Besonders schwer war ein dicker, verrosteter Eisenbalken zu bergen. „Der wog  bestimmt 30 Kilo“, schätzte Sascha Hubert. „Es ist wirklich traurig, dass die Menschen so viel Müll in die Flüsse schmeißen.“ Die Wege entlang des Wupperufers sind dieses Jahr schwieriger zu begehen als früher – das große Hochwasser hat das Ufer an vielen Stellen weggespült. Dadurch sind Teilbereiche nur noch mit Hochwasserhosen und Gummistiefeln erreichbar. „Hier kann man auch sehen, was mit den Masken so passiert“, seufzte Marion Müller und steckte eine weitere zerknüllte in den Eimer. Dazu kamen viele Scherben, Verpackungen von Süßigkeiten und Zigarettenkippen.

An der Milchstraße füllten sich die mitgerollten Mülltonnen ebenfalls schnell. In den Grünanlagen nahe eines Spielplatzes fanden die fleißigen Helferinnen und Helfer diverses Spielzeug, aber auch einen Handy-Akku und Reste einer E-Zigarette. Zwei Wodka-Flaschen und eine Fastfood-Verpackung deuteten auf ein Picknick hin. „Es ist schlimm, dass so viel Müll herumliegt. Heute kann ich wenigstens ein Bisschen dagegen tun“, sagte Daniela Kurth. Kai Sgominski pflichtete ihr bei: „Für die Umwelt ist der Müll wirklich schlecht, und die Scherben gefährden die Kinder.“ Ihr Kollege Tihomirmartin Vucasovic sammelt in seiner Freizeit sogar regelmäßig Abfall in einem Waldstück.

Neben besonderen Funden wie einem Löffel, einem Schnapsglas oder einer Spielkarte sammelte das Team unendlich viele Zigarettenkippen auf, viele Essensverpackungen und Reste von Getränkeflaschen. Nachdem der eigentlich monatlich geplante Müllsammeltag wegen Regen mehrfach ausgefallen war, hatten die Freiwilligen diesmal besonders viel zu tun.

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