02.06.2021

„Mir macht es Spaß, individuelle Lösungen zu erarbeiten“

Räume für die Begegnung schaffen

Sylvia Peuerle entschied sich direkt nach der Schule für ein Sozialpädagogik-Studium: Sie wollte damals die Gesellschaft revolutionieren, den Knast abschaffen, allen die gleichen Startbedingungen ermöglichen. Folgerichtig absolvierte sie ihr Anerkennungsjahr in der Bewährungshilfe. „Da habe ich das Alleine-Arbeiten kennen gelernt“, erzählt sie.

Der Liebe folgte die aus „dem Ländle Kommende“ jedoch nach Wuppertal. Hier baute sie Mitte der 80er Jahre bei den Johannitern ein Firmenprojekt auf. In der Nordstadt leitete sie einen kleinen Second-Hand-Laden, in dem Menschen mit psychischen Erkrankungen arbeiteten. Später wurde daraus eine Tagesstätte als strukturgebende Maßnahme für diesen Personenkreis.

Ab da kümmerte sich Sylvia Peuerle immer um Betreutes Wohnen (BeWo) – erst bei den Johannitern, dann auf Hof Sondern und bei alpha, ab 2010 bei forum. Denn in den 80er Jahren änderte sich die Einstellung bezüglich des Wohnens: Lebten vorher Menschen mit psychischen Erkrankungen noch häufiger in Wohnheimen, so sollten sie nun die Gelegenheit zum selbständigen Wohnen bekommen – auch, wenn sie dabei etwas Begleitung benötigen.„Jeder Mensch hat Anspruch auf Unterstützung“, findet  Sylvia Peuerle. Nebenher machte sie eine Ausbildung als Heilpraktikerin und in traditioneller chinesischer Medizin.

2010 übernahm sie dann die Leitung des Bereichs Betreutes Wohnen bei forum. Damals fing sie mit vier BeWo-Kollegen an; heute sind es 13. „Das Spannende an dieser Arbeit ist es, alles gut zusammenzufügen: Welcher Kollege passt zu welchem Klienten?“, erklärt sie. Und ihr ist es wichtig, dass ihr Team sich gut versteht und sich alle wohl fühlen. Deshalb veranstaltet sie etwa auch regelmäßig Klausurtage zu speziellen Themen. In den vergangenen Jahren hat sie einige Umbaumaßnahmen begleitet. Das Planen macht der 60-Jährigen Spaß, etwa des neuen BeWo-Bereichs an der Hünefeldstraße 100. An der Wartburgstraße wird demnächst ein weiteres Haus zu Einzelappartements für BeWo-Klienten umgestaltet.

Teamsitzungen, Aufnahmegespräche oder das Klären von Vertretungen bei Krankheiten gehören zu den immer wiederkehrenden Aufgaben von Sylvia Peuerle. Manchmal melden sich auch Klienten direkt bei ihr, wenn es irgendwelche Probleme mit ihren BeWo-Betreuern gibt. „Mir macht es Spaß, wenn ich dann individuelle Lösungen gemeinsam mit Klienten und den Kollegen erarbeiten kann.“ Ihr liegt es am Herzen, Räume für Begegnungen zu schaffen, neue Wege einzuschlagen. Wenn dann ein Klient für Überraschung sorgt, einen Schritt nach vorne macht, freut sie sich.

Dateianlagen:
 13_Sylvia-Peuerle.pdf (234 KB )

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