05.03.2020

"ARBEITEN MIT EINER PSYCHISCHEN ERKRANKUNG NRW“

Neue Plattform – wir sind dabei.

Spezialisierte anerkannte Werkstätten für Menschen mit psychischer Behinderung halten ein sehr großes und erprobtes Angebot zur Qualifizierung und Weiterbildung bereit und bieten auf vielfältige Art und Weise eine abwechslungsreiche Teilhabe am Arbeitsleben. In gemeinsamer Initiative mit den Alexianern in Köln und Münster sowie der GVP Gemeinnützige Werkstätten Bonn haben wir im Jahr 2018 das Netzwerk „Arbeiten mit psychischer Erkrankung NRW“ gegründet. Unser Ziel ist es, jedem arbeitsinteressierten Menschen mit einer psychischen Erkrankung/Behinderung in Nordrhein-Westfalen ein wohnortnahes, professionell begleitetes Qualifizierungs- und Arbeitsangebot vorzustellen.

Wir bieten Menschen mit einer psychischen Erkrankung individuelle Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten zu erproben, sich weiter zu qualifizieren und in zahlreichen Tätigkeitsbereichen – egal, ob in kaufmännischen, gewerblichen oder technischen Berufszweigen – zu arbeiten.
Mit dem Begriff „Werkstatt“ verbinden wir individuelle berufliche Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten, innerhalb und außerhalb der Werkstatt. Letztere bieten wir unter anderem über Praktika oder Betriebsintegrierte Arbeitsplätze (BiAP) bei unseren Partnerunternehmen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Wir unterstützen Menschen mit einer psychischen Erkrankung dabei, ihre beruflichen Ziele zu erreichen – ohne Druck und immer eng begleitet, gemäß dem Motto: „Alles kann, nichts muss“.

Der gemeinsame Anspruch an qualifizierte, wertschätzende Arbeit ist unser verbindendes Element. Wir wissen auf Grundlage unserer jahrzehntelangen Erfahrung, dass Menschen mit einer psychischen Erkrankung/Behinderung ganz besondere Umfeldbedingungen, erfahrene Arbeitsanleiter/-innen und ein vertrauensvolles Setting benötigen. Es ist unser Anspruch, jederzeit alles zu tun, um die Voraussetzungen dafür sicherzustellen.

Alle Mitglieder des Netzwerks „Arbeiten mit psychischer Erkrankung NRW“ achten jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit, Gleichwertigkeit und Würde, unabhängig von Art und Ausmaß einer Behinderung. Entschieden treten wir Ausgrenzung und Diskriminierung entgegen. Wir fördern die Selbstvertretung der Menschen mit Behinderungen in allen sie betreffenden Angelegenheiten. Jede neue Kollegin und jeder neue Kollege ist bei uns herzlich willkommen – unabhängig von seiner Herkunft, seinem Geschlecht, seinen Stärken, seinen Schwächen. Jeder Mensch, der bei uns arbeitet, wird wertgeschätzt. Wir gehen aufeinander zu und schenken neuen Kolleginnen und Kollegen unser Vertrauen. In unserer Gemeinschaft ist nicht jeder gleich, aber jeder gleich wichtig. Unser Umgang miteinander findet auf Augenhöhe statt und ist geprägt von Achtsamkeit, Respekt und Toleranz. Höflichkeit ist uns wichtig, denn mit Höflichkeit achten wir unser Gegenüber. Die Vielfalt des Lebens und insbesondere die Ereignisse unserer persönlichen Geschichte prägen jeden von uns.

Dieses Verständnis, gegenseitige Wertschätzung und der Wille, das Beste aus jeder Situation zu machen, führen zum menschlichen und unternehmerischen Erfolg unserer Werkstätten. Wir bringen Menschen mit einer psychischen Erkrankung/Behinderung in produktive Arbeit, schaffen Selbstvertrauen und sorgen mit unseren breit gefächerten sozialen Angeboten für eine gesteigerte Lebensqualität. Aufbauend auf einer Tagesstruktur durch Arbeit geht es um mehr als um Beschäftigung. Es geht um Teilhabe, um Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Jedem die Möglichkeit zu geben, einen individuellen Berufsweg einschlagen zu können, den passenden Arbeitsplatz – innerhalb oder außerhalb der Werkstatt – zu finden und dadurch neue Lebensperspektiven entwickeln und erreichen zu können, ist unser Ziel.

Alle Mitglieder des Netzwerks „Arbeiten mit psychischer Erkrankung NRW“ sind Spezialisten für Teilhabe- und Rehabilitationsleistungen in Bezug auf Arbeit. Wir schaffen Qualifizierungsmöglichkeiten und Arbeitsplätze für Menschen mit psychischen Erkrankungen/Behinderungen und begleiten sie unter besonderer Berücksichtigung ihrer individuellen Fähigkeiten und Belastbarkeit bei der Rückkehr in eine menschliche Arbeitswelt.

Auch wenn die Stellungnahme der Werkstatträte Deutschland e.V. und der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e.V. aus dem Herbst 2018 sich nicht speziell auf Werkstätten für Menschen mit einer psychischen Behinderung bezieht, können wir für unser Netzwerk bestätigen, dass der darin formulierte Anspruch auch unsere Arbeit lenkt:
„Werkstätten sind Teil der Lösung und nicht des Problems, denn sie machen den Arbeitsmarkt in Deutschland erst inklusiv. Es wäre Augenwischerei zu glauben, dass selbst mit einer „schrittweisen“ Abschaffung der Werkstätten für behinderte Menschen alle Menschen mit Behinderungen in Deutschland ihr Recht auf Arbeit aus Art. 27 UN-BRK wahrnehmen könnten.“

Mehr: www.arbeiten-mit-psychischer-erkrankung.de

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