18.06.2020

"Die Jobcoaches haben viel Geduld!"

Ein starker Weg in eine neue Festanstellung, hier: Hans-Georg Krebsdat im Versorgungsamt der Stadt Wuppertal

Jedes Formular hat bei Hans-Georg Krebsdat seinen festen Platz. Ein Griff, und er gibt den Menschen an der Glasscheibe den Antrag für den Schwerbehindertenausweis oder für den Wuppertal-Pass. Freundlich und geduldig erklärt er das Ausfüllen der mehrseitigen Anträge oder den Weg zur Rentenversicherung und zum Arbeitsamt. „Ich habe lange genug selbst in dieser Situation gehangen und weiß, wie es ist, Bittsteller zu sein“, betont er. Deshalb ist es ihm wichtig, jeden Kunden nett zu behandeln. An der Pforte des Versorgungsamts ist er die erste Anlaufstelle für die unterschiedlichsten Anliegen.

Seit 2005 war der 59-Jährige vorher arbeitslos und nur über 450-Euro-Jobs beschäftigt. Dabei hatte er sich früher sehr engagiert: Als er für einen Paketdienst arbeitete, schlief er im Winter manchmal sogar im Büro, wenn die letzten Fahrer erst spätnachts zurück in die Zentrale kamen. Und er kann mehrere Ausbildungen vorweisen: Erst machte er den Abschluss als Elektrogerätemechaniker, dann schulte er um zum technischen Zeichner und später noch einmal zum Industriekaufmann. „Ich hatte immer Probleme, eine Festanstellung zu bekommen, weil ich nach einem Arbeitsunfall schwerbehindert war“, bedauert Hans-Georg Krebsdat. Dabei ist es ihm sehr wichtig, zuverlässig zu sein.

Als dann nach mehr als zehn Jahren Arbeitslosigkeit beim Jobcenter Wuppertal sein Ansprechpartner wechselte und die neue Betreuerin ihm die Maßnahme Train2be bei forum vorschlug, griff er sofort zu und heute ist er dankbar für diese Anregung. Voller Eifer stürzte er sich in die Arbeit, fuhr bei forum/proviel Wäsche und Essen aus und drängte darauf, bald in die Aufbaumaßnahme Train2bePlus zu wechseln. Hans-Georg Krebsdat wollte so schnell wie möglich wieder auf den Ersten Arbeitsmarkt.

Als er die Möglichkeit bekam, beim Versorgungsamt an der Pforte ein Praktikum zu beginnen, war er begeistert. Täglich schließt er jeden Morgen seine Pförtnerloge auf und sortiert erst einmal in der Poststelle im Hause die Post. Aus Eigeninitiative heraus begann er, auch das Faxgerät zu leeren und die Faxe an die zuständigen Kollegen zu verteilen. Wenn es einmal kleine Probleme gab, halfen ihm die wöchentlichen Gespräche mit seinem Jobcoach. „Ich möchte mich bei Frau Müller wirklich bedanken, weil sie so viel Geduld hatte“, betont er. „Ohne sie hätte ich das nicht durchgehalten.“ Inzwischen sind die meisten Fragen geklärt und er fühlt sich sicher in seinen Aufgaben.

„Ich höre von allen Seiten nur Positives“, freut sich Hans-Georg Krebsdat über die Resonanz im Haus auf seine Arbeit. Am schönsten war es für ihn jedoch, als er zum 1. August 2019 einen unbefristeten Arbeitsvertrag bekam –obwohl es vorher hieß, dass eine Übernahme unmöglich sei. „Jetzt habe ich wieder Lebensqualität, darf wieder Mensch sein!“, jubelt er. Die Probezeit ist inzwischen vorbei und der Vertrag dementsprechend fest. Sogar eine Gehaltserhöhung hat ihm sein Chef schon bewilligt –ein wichtiger Punkt für Hans-Georg Krebsdat. „Mein größter Traum ist es, mein Motorrad wieder anzumelden.“ Und er möchte am Wochenende etwas mit seinen Söhnen unternehmen.

„Es gibt 7 Menschen die mir auf meinem Weg geholfen haben und die wissen es auch. Ich fühle mich noch jung und habe noch viel vor!“

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