13.05.2019

„Die Kurse bei proviel machen mir großen Spaß!“

25 Jahre jung wird proviel im Herbst 2019. Ein guter Anlass langjährige Wegbegleiter vorzustellen; hier: Ralph Otto

„Die 25 Jahre gingen weg wie nichts“, sagt Ralph Otto. Als er vor 25 Jahren nach Ausbruch seiner Krankheit zu proviel kam, dachte er anfangs, er würde dort nur kurz bleiben. Doch dann gefiel es ihm so gut, dass er blieb. Vorher hatte er als Lagerist und im Versand gearbeitet. „Da hatte ich eine gute Stelle – aber dann konnte ich die Arbeit nicht mehr ausüben“, erzählt Ralph Otto mit Bedauern.

Im Laufe der Jahre wanderte er bei proviel durch alle Abteilungen. Er presste Stangen für den Zementbau, montierte Puky-Roller, übernahm Kleinarbeiten. „Hauptsache, ich hatte etwas zu tun.“ Eine Zeit lang half er einem Lieferanten von proviel als Beifahrer. „Da haben wir Einwegpaletten nach Duisburg und Koblenz gebracht“, erinnert er sich. Er half beim Be- und Entladen der Paletten und konnte dadurch manchmal einen Blick in die Fabriken großer Automobilzulieferer erhaschen.

Als der damalige Neubau an der Milchstraße in Betrieb genommen wurde, wechselte Ralph Otto ins Büro. Er nahm Telefonanrufe entgegen und kümmerte sich in der Zentrale um verschiedenste Anliegen. „Das war abwechslungsreich.“

Später probierte er noch die Küche aus, arbeitete sechs Jahre lang in der Metall-Abteilung und danach im Industrieservice. Heute ist Ralph Otto in der Kleinmontage tätig. „Das Tolle an der Sache ist, dass wir nicht immer dasselbe machen – und das brauche ich auch.“ Er fühlt sich wohl in der Abteilung, kommt gut mit den Kollegen zurecht.

Gerne besucht Ralph Otto die verschiedenen von proviel angebotenen Kurse: „Der Politik-Unterricht hat mir großen Spaß gemacht. Und auch der Deutsch-Unterricht war interessant“, lobt er. Ralph Otto kann sich für eigentlich alles begeistern: Mathe machte er ebenso mit wie Kunst oder den Computer-Kurs. „Heute brauche ich das nicht, aber ich habe Interesse daran.“ Weitere Anregungen brachten ihm Kurse bei der Volkshochschule.

Insbesondere mit Foto und Film beschäftigte er sich intensiv. Schon mit 15 Jahren entwickelte er erste Dias, als er eine eigene Kamera geschenkt bekam. Manchmal stellte er seine Fotos auch aus. Noch mehr faszinierte ihn jedoch die Möglichkeit, auch Bewegung aufzuzeichnen. Er schaffte sich eine Super8-Kamera und Zubehör an. „Damals hatte eine Kassette drei Minuten, da brauchte man richtig viele“, erzählt er – ein teures Vergnügen. Ralph Otto schloss sich dem Wuppertaler Film- und Videoclub in Elberfeld an. Dort fachsimpelte er mit Gleichgesinnten und erhielt wertvolle Tipps. „Da habe ich sogar Preise gewonnen“, berichtet er stolz. So filmte er seine Schwester, wie sie in ihrer kleinen Küche eine Pizza herstellte – zu dieser Zeit noch ein exotisches Vergnügen, das bei einem überregionalen Filmwettbewerb mit einem dritten Platz ausgezeichnet wurde.

Für Begeisterung in seinem Club sorgte auch sein Film vom Heißluftballon-Meeting auf der Hardt, „mit Überblendung und allem“. Verglichen mit heutiger Digitaltechnik war das Schneiden der Filme damals noch mühsam: Anfangs wurden sie mit einer Schere getrennt und per Klebelade zusammengefügt. Später gab es dann ein Gerät, dass in einem Arbeitsgang zwei Bänder verbinden konnte.

In letzter Zeit jedoch widmete sich Ralph Otto nicht mehr dem Film. Stattdessen geht er gerne in Konzerte, insbesondere Rock‘n‘Roll oder Jazz. Am liebsten besucht er dafür die kleinen, gemütlichen Konzertsäle wie den Bürgerbahnhof Vohwinkel oder den Elberfelder Kontakthof. Oft bekommt er Karten dafür über die Kulturloge. Auch politische Talkshows guckt er gerne im Fernsehen. Und wenn jetzt das Wetter freundlich wird, genießt er seinen hübsch bepflanzten Balkon.

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