15.04.2019

„Durch die Gespräche mit dem Sozialdienst habe ich Selbstvertrauen gewonnen.“

25 Jahre jung wird proviel im Herbst 2019. Ein guter Anlass langjährige Wegbegleiter vorzustellen; hier: Andreas von Gahlen

Als Andreas von Gahlen über die Initiativen Alpha und Dekra zu proviel kam, standen noch Tätigkeiten für eine Druckerei im Mittelpunkt. „Damals arbeiteten wir viel mit Papier und Pappe.“ Gut erinnert er sich auch an die Fenster, die er für Bauwagen montierte. „Da haben wir Dichtungen eingebaut und die Fenster geputzt.“

Seit 18 Jahren gehört Andreas von Gahlen jetzt zu proviel und ist froh über diesen Arbeitgeber: „Ich habe eine Leseschwäche – es ist gut, dass ich hier trotz dieser Schwäche eine Chance bekomme, mir meine Zukunft aufzubauen.“

Er ist dankbar für die vielen kleinen und großen Hilfen bei proviel. So machte er hier seinen Führerschein für die elektrische Ameise. „Das hätte ich auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht geschafft – ich lerne nicht so schnell“, ist sich Andreas von Gahlen bewusst. Doch das Thema war ihm wichtig. Intensiv setzte er sich dafür ein, diesen Führerschein angehen zu dürfen. Und so klappte es schließlich. „Das ist ein Erfolg für mich. Jetzt kann ich das Material für die Kollegen aus dem dritten Stock im Lager holen.“

In der Metallabteilung gefällt es ihm am besten: „Da ist es immer so abwechslungsreich, da gibt es unterschiedliche Aufgaben.“ Mal pinselt er Scharniere mit Schmiere ein, damit sie sich gut und leise bewegen; mal entgratet er Werkstücke oder bohrt Löcher.

Auch mit den Kollegen kommt Andreas von Gahlen gut klar: „Ich bin jetzt so stark geworden, dass ich auf dumme Bemerkungen nicht mehr reagieren muss.“ Durch die Gespräche mit dem proviel-Sozialdienst hat er gelernt, sich mit störenden Situationen auseinanderzusetzen und sich im Zweifel zu wehren, anstatt sich still zurückzuziehen. „Früher war ich sehr bockig – ich dachte immer, die wollen mir etwas Schlechtes. Jetzt höre ich auf die Anleiter“, sagt der 53-Jährige. Dankbar erkennt er an, wie positiv sich sein Leben durch die Unterstützung der proviel-Angestellten verändert hat. „Ich finde es gut, dass der Sozialdienst mir so viel hilft.“ Auch nach dem Tod seiner Mutter habe ihn der Sozialdienst aufgefangen. „Ich habe durch die Gespräche Selbstvertrauen gewonnen. Dadurch bin ich dahin gekommen, wo ich jetzt bin.“

Eine besondere Verantwortung hat Andreas von Gahlen seit sechs Monaten: Seitdem kümmert er sich um einen Hund, den er von seiner Nachbarin übernommen hat. „Dadurch habe ich auch mehr Verantwortung für mich selbst, trinke weniger“, erzählt er. Mira ist ihm sehr wichtig. Für sie steht er um 3 Uhr morgens auf, damit er vor der Arbeit noch kurz Gassi gehen kann mit ihr. Nach der Arbeit freut er sich schon auf sie, wenn sie Schwanz wedelnd an ihm hochspringt, und geht eineinhalb Stunden mit ihr spazieren. Gegen Abend folgt dann noch eine dritte Runde. „Früher habe ich immer nur auf der Couch gelegen“, beschreibt  Andreas von Gahlen die Änderung seines Tagesablaufs. Er sorgt auch immer dafür, dass genügend Hundefutter im Haus ist. „Zu Beginn war Mira sehr ängstlich. Aber ich habe viel Liebe reingesteckt. Jetzt hört sie auf mich“, berichtet er stolz. So hat er sein Leben rundherum in den Griff bekommen.

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