29.04.2019

„Die Vorbereitungskurse von proviel haben mir viel gebracht“

25 Jahre jung wird proviel im Herbst 2019. Ein guter Anlass langjährige Wegbegleiter vorzustellen; hier: Mike Goßens

„Ich wollte immer arbeiten, nicht abhängig sein vom Sozialamt“, betont Mike Goßens. Doch sein Berufsweg wurde von vielen Höhen und Tiefen begleitet. Nach einer nicht ganz einfachen Kindheit absolvierte er die Ausbildung zum Tankwart und arbeitete auch einige Zeit in der Tankstelle. Doch er wollte unbedingt seinen Führerschein machen und bekam von seinem Arbeitgeber keinen Zuschuss dazu. „Deshalb ging ich zu einer Leiharbeitsfirma, die zahlte besser.“ So konnte er schließlich seinen Führerschein finanzieren. Später stand Goßens fast sieben Jahre in einer Fabrik am Fließband. Dann jedoch verlor er seinen Job. Mit dem Geldmangel vereinten sich andere Probleme. Bald darauf wurde er obdachlos und lebte in einem Übergangswohnheim.

Die Obdachlosenheime in Düsseldorf gefielen ihm nicht, deshalb landete Mike Goßens 1998 in Wuppertal –  „obwohl ich hier eigentlich nie hinwollte, weil es  hier so bergig ist“. Schließlich habe er Miniskusprobleme, und Fahrradfahren sei in Wuppertal auch schwierig. Doch das Wohnheim habe viele Vorteile gehabt: Er hatte einen Fernseher im Zimmer und durfte rauchen. Deshalb zog er also nach Wuppertal. Heute wohnt er in einer eigenen Wohnung.

Durch seine Mitbewohner war Mike Goßens auf proviel aufmerksam geworden und hatte 1999 dort begonnen. Er machte seinen Gabelstaplerschein und Führerschein für die „Ameise“. Lange Zeit arbeitete Goßens im Lager an der Farbmühle. „Am Schluss konnte ich da die halbe Artikelliste auswendig.“ Stolz berichtet er, dass er genau wusste, wo welches Material lagerte. „Wenn jemand etwas brauchte, rief er mich einfach an und ich brachte ihm es.“

Dann wagte Mike Goßens den Schritt nach außen. „Die Vorbereitungskurse waren damals noch viel kleiner, aber haben mir viel gebracht.“ Bei einem Velberter Spezialisten für Türschließsysteme, war er in der Produktion tätig, und half in verschiedenen Arbeitsbereichen. „Wenn ich sehe, wo etwas zu tun ist, dann mache ich das auch.“ In einem zweiten Praktikum wechselte er zu Med1plus nach Leverkusen.

Im Herbst 2017 allerdings machte ihm ein Unfall einen Strich durch die Rechnung. Mike Goßens war mit seinem 125er Roller unterwegs Richtung Augsburg zu Verwandten, als sein Gefährt plötzlich ins Schleudern geriet. Er verletzte sich schwer, trägt seitdem den Arm in einer Schlinge. „Roller werde ich wohl nicht mehr fahren können“, sagt er betrübt. Ein klein wenig kann er inzwischen seine Finger wieder bewegen; doch an reguläre Arbeit ist kaum zu denken.  In der proviel-Werkstatt hält sich Mike Goßens an die Aufgaben, die mit einer Hand zu erledigen sind – etwa das Zusammenstecken von Steckdosen. Sportarten wie Squash oder Klettern, die er früher gerne gemacht hat, sind jedoch nicht mehr möglich. Ob weitere Operationen die Hand wieder einigermaßen einsatzfähig machen können, wird sich zeigen.

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